Über die Gemeinde
Geschichtliches
Grafenstein wurde im Jahre 890 erstmals urkundlich erwähnt. König Arnulf von Kärnten hat mit einer Urkunde vom 20. November 890 dem Erzbischof Friedrich von Salzburg den Gesamtbesitz Grafenstein, damals als "Grauindorf", bestätigt.
Das Siegel "Rudolf von Grafenstein" wird erstmals in einer Urkunde vom 13.07.1239 erwähnt. Dieses Wappen wurde als Grundlage für das Gemeindewappen herangezogen.
Die Berechtigung zur Führung dieses Wappens wurde der Gemeinde mit Urkunde der Kärntner Landesregierung am 01.09.1954 verliehen.
Die Gemeindeflagge in den Farben Rot-Gelb, die dem Gemeindewappen entnommen wurden, wurde erstmals am 10. Oktober 1960 bei der Abstimmungsfeier beim Kriegerdenkmal in Grafenstein gehisst.
Höhepunkt und Krönung war die Erhebung zur Marktgemeinde am 01. Juli 1990. Ein zweiwöchiges Festprogramm, das mehr als 20 Grafensteiner Vereinen mitgestalteten, wurde abgehalten.
Sehenswürdigkeiten in der Marktgemeinde Grafenstein
Schloss der Fürsten Orsini-Rosenberg
Das Schloss der Fürsten Orsini-Rosenberg wurde 1638 von Johann Andreas von Rosenberg erbaut, was aus einer Inschrift im Hof hervorgeht. 1660 wurde das Gebäude von Georg Nikolaus Rosenberg erweitert. Gegen Ende der Barockzeit lies Vinzenz von Orsini-Rosenberg die Fassade mit Kolossalpilastern, Fensterverdachungen und Dreiecksgiebeln gliedern. Im Inneren des Schlosses befinden sich Rokokostuckaturen, die zu den schönsten in Kärnten zählen.
Pfarrkirche St. Stephan in Grafenstein
Die romantische Pfarrkirche St. Stephan in Grafenstein wurde 1116 geweiht.
Die ursprüngliche Kapelle wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts durch Zubauten im Norden und Süden erweitert. In der Barockzeit wurden am Tonnengewölbe im Inneren der Kirche wunderschöne Rokokostuckaturen angebracht.
Ebenso sind prächtige Deckenmalereien im Chor, im Schiff sowie in der Seitenkapelle zu finden.
Der im Barockstil erbaute Pfarrhof befindet sich neben der Pfarrkirche St. Stefan. Über dem Eingang ist ein Halbrelief der Hl. Muttergottes zu sehen.
Kirche St. Oswald in Thon
Die Kirche St. Oswald in Thon deutet aufgrund ihrer Bauweise auf ältere Zeiten hin, jedoch gibt es keinerlei urkundliche Belege, bis 1660 die Kirche in einem Visitationsbericht als „St. Oswald in Thann“ genannt wird.
Wallfahrts- und Autobahnkirche Hl. Maria im Walde in Dolina
Aufgrund einer Marienerscheinung 1849 wurde eine kleine Holzkappelle errichtet. Heute befindet sich an jener Stelle die moderne Wallfahrts- und Autobahnkirche Hl. Maria im Walde in Dolina, die 1999/2000 von der Architektengemeinschaft Ferdinand Certov und Robert Morianz neugestaltet wurde.
Die Wandmalerei in der Kirche stammt von Johannes Zechner.
Der ortsansässige Künstler Prof. Giselbert Hoke gestaltete zwei Glasfenster.
Schloß Saager & Kirche St. Anna zu Saager
Das Schloß Saager, urkundlich seit 1372 Sitz der Metnitzer. Im 16. Jahrhundert ausgebaut, verblieb das Schloß bis 1811 im Besitz der Metnitzer.
1961 erwarb Prof. Giselbert Hoke (1927 - 2015) das Schloss samt dem umliegenden 1 ha großen Grundstück.
Aktuell finden immer wieder Kurse und Ausstellungen im Giselbert Hoke Werkhaus in Saager statt, Details dazu unter:
Tel.: +43 650 4221220
E-Mail: office@hoke-werkhaus.at
Die Kirche St. Anna zu Saager ist ein schlichter Baukörper mit romanischen Stilresten, der in barocker Zeit erweitert wurde. Im Turm befinden sich zwei Glocken, eine aus dem Jahre 1500 und eine aus 1569. An der Südwand des Turmes ist eine Wappengrabplatte des Bernhard von Rotnstain, der 1300 gestorben ist, zu sehen.
Architektur von Clemens Holzmeister
Architektur von Clemens Holzmeister (Volksschule, Aufbahrungshalle)
Nach den Plänen von Clemens Holzmeister wurde im Jahr 1965 die Aufbahrungshalle und von 1969 – 71 die Volksschule in Grafenstein errichtet.
Schloß Rain
Das Schloß Rain war ursprünglich ein landtäfliches Gut, dass erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von Gustav Ritter von Metnitz zum Schloß umgebaut wurde.
1889 erwarb Felix Ritter von Gutmannsthal-Benvenuti das Anwesen. 1928 kaufte Dr. Carl Graf Czernin-Chudenitz das Schloß Rain und ist seither im Besitz der Familie Czernin.
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- das Kriegerdenkmal bei der Kirche St. Stefan in Grafenstein.
- Aulandschaften entlang der Gurk und Drau
- das Schloß Riedenegg in Lind
- das Schloß Pakein in Pakein
- das Bahnhof-Gebäude in Grafenstein
Kunst
- „der gute Wächter“ von Karl Brandstätter im Kreisverkehr vor dem Gemeindeamt
- „Hindin“ von Tomas Hoke, Veranstaltungszentrum Hambruschsaal
- „Jakob ringt mit dem Engel“ – Brunnen mit Plastik vom Bildhauer Jan Milan Krkoška auf dem Kirchplatz in Grafenstein
- diverse Bildstöcke im gesamten Gemeindegebiet (siehe Klein- und Flurdenkmäler)
Alte Tradition
Die Grafensteiner Platte – die Bodenfliesen wurden ursprünglich in der Ziegelfabrik der Familie Orsini-Rosenberg hergestellt. Als in den 90er-Jahren der Betrieb eingestellt wurde hat Herr Alois Falkinger das alte Handwerk übernommen und somit gerettet. Zwischenzeitlich hat Frau Sarah Falkinger den Betrieb übernommen und betreibt die letzte Handziegelei in Österreich in der Gemeinde Grafenstein.